1979 – zwei Jahre nach Errichtung der Hubertuskapelle durch die Jagdgesellschaft Neusiedl an der Zaya in Eigenleistung (Weihe Oktober 1977) – eröffnete Bgm. Matthias BIERBAUM unter zahlreicher Beteiligung der Ortsbevölkerung, den Waldlehrpfad im Steinbergwald. Er reicht von der Hubertuskapelle bis zur Kriegereiche. Diese Kriegereiche ist ein Platz im Wald mit religiösen Kleindenkmalen und Gedenksteinen, errichtet 1923, ergänzt 1951. 2008 war es Zeit für eine Restaurierung und Neugestaltung, die am o5. Oktober mit einem Fest abgeschlossen wurde. 2016 erneuerten Mitglieder des Dorfkreises, der sich auch bereits 2008 bei der Neugestaltung stark engagiert hat, gemeinsam mit dem Kameradschaftbund die Bänke bei der Kriegereiche. Seit 2008 sind 15 Jahre ins Land gezogen und auch didaktisch hat sich extrem viel verändert.
Niederwald-Bewirtschaftung ist Holznutzung auf der Fläche in solchen Zeitabständen, dass die Baumwurzeln noch neue Bäume bilden können. Bei Mittelwaldbewirtschaftung bleiben auf der Schlagfläche besondere Bäume, sogenannte „Überhälter“ stehen und der Rest des Holzes wird genutzt. Beide Laubwaldbewirtschaftungsmethoden sind zwar schon hunderte Jahre alt, aber bis heute ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Bei einem Urbarialwald haben die Mitglieder jährlich Anrecht auf eine bestimmte Menge Holzes aus ihrem ungeteiltem Gemeinschaftseigentum. Schlägerung und anschließende Waldpflege sind aber Aufgabe des Mitgliedes. Einteilung und Arbeitserfordernisse bestimmt der Obmann, gemeinsam mit den Mitgliedern des Ausschusses nach einem von der Forstbehörde fachlich vorgeschriebenen Wirtschaftsplan.
„Unser Wirtschaftsplan der Urbarialgemeinde Neusiedl an der Zaya schreibt für die nächsten Jahre die Nutzung der Waldflächen nördlich des Waldlehrpfades vor. Ein optimaler Zeitpunkt über die Neugestaltung nach zu denken und diese nach Ende der forstlichen Nutzungen zu realisieren“, so der Obmann der Urbarialgemeinde, Ronald BAUER. Der Vorstand der Urbarialgemeinde hat diesem Vorgehen bereits zugestimmt.
Unser Waldlehrpfad war immer für alle Waldbesucherinnen offen. Seine Entstehung und seine Gestaltung/Erhaltung wurden wie die Vergangenheit zeigt, auch von der örtlichen Bevölkerung mitgetragen und mitbestimmt. Auch diesmal soll es genauso sein! Die Urbarialgemeinde ruft daher alle Interessierten auf, ihre Wünsche und Ideen zur Neugestaltung einzubringen sowie bei der Planung mit zu wirken: Jung & „alt“, naturwissenschaftlich oder didaktisch augebildet oder auch nicht, auch Künstlerinnen sind herzlich aufgerufen! Die bevorstehende neue Förderperiode der landlichen Entwicklung lässt Hoffnung auf Förderung unseres Vorhabens zu!
Zeitgemäße didaktische Möglichkeiten (QR-Code, App, Soziale Medien) werden genauso einzufliessen haben, wie fachliche Neuerungen im Bereich der Waldwirtschaft. Natürlich sind gesetzliche Rahmen und Fragen der Haftung zu berücksichtigen. Die Baumarten und die wissenschaftlichen Ergebnisse des Klimawaldes Matzen sind sicher Teil des Konzepts. Einige davon kommen von Natur aus im Steinbergwald vor. Es sind dies die Raritäten Elsbeere (Sorbus torminalis) sowie Speierling (Sorbus domestica). Dazu gibt es noch keinen Lehrpfad, also werden sie am Steinberg speziell zu behandeln sein. Das aktuelle Thema „Wald & Gesundheit“ darf ebenso wenig fehlen, wie fachliche Frage des Klimaschutzes. Aber was soll es im Bezug auf Klimaschutz denn Besseres geben, als dass der jährliche Energiebedarf unmittelbar „im Dorf“ wächst und dies noch dazu nachhaltig. Die forsthistorischen Kleindenkmale sind zu erhalten. Bei der Fülle an Heiligen für Natur, Forstarbeit(er) und … steht am Anfang mit Sicherheit die Hubertuskapelle! Was am Ende des Weges über den Steinbergwald „wacht“, hängt nicht zuletzt auch von Ihnen ab!
Ronald BAUER, Obmann